Schüler produzieren Podcasts mit Geschichten aus Ratingen-West

Ratingen. Mittlerweile überall präsent, können QR-Codes viele Informationen, Verweise und Direktlinks markieren. Wem zurzeit in Ratingen-West laminierte Fotos mit QR-Codes auf der Rückseite auffallen, sollte seine Smartphone-Kamera oder einen QR-Code-Reader nutzen. Denn auf diesem Wege kann man neue Geschichten aus dem Stadtteil hören.

Die Klasse 9c des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums hat gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer André Edenharter und der Medienwerkstatt des Katholischen Bildungsforums Kreis Mettmann, in Person von Eva-Maria Marx und Tim Müller, Podcasts entwickelt und sie im Umfeld als Hörspaziergang platziert. Finanziert wurde das Projekt vom Kulturamt der Stadt Ratingen im Rahmen des Jugendkulturjahres, das mit diesem Projekt offiziell beendet wurde.

Die Durchführung des Projektes war bereits für 2020 geplant gewesen. Aufgrund der Corona-Pandemie war die Umsetzung lange ungewiss, nach den Sommerferien hat es aber doch noch geklappt mit dem Zeitreise-Podcast-Projekt.

Die Schülerinnen und Schüler konnten die Themen selbst auswählen und erlernten dabei Grundlagen der Radioarbeit mit professionellen Aufnahmegeräten. Aufgaben wie „Was ist eine Umfrage?“, „Wie führt man ein Interview?“ oder „Welche sogenannten O-Töne wählt man für einen Beitrag aus?“ waren ebenso Lernaspekte des Projekts, wie der Audioschnitt und die Montage mit Sound. So entstanden innerhalb eines Monats mehrere Podcasts, die etwa zehn bis 15 Minuten lang sind, und in denen sich die sechs Teams mit dem Image(wandel) von Ratingen-West befassten. So geht es beispielsweise um den Imker am Grünen See, darum wie die Schule früher war – aus Lehrer- und aus Schülerperspektive –, um das Bauprojekt „Felderhof 2“ und um das Thema Migration.

Gespräche mit Experten arrangierte man zeitnah und so erweiterten die Beteiligten ihren Horizont für ihr Umfeld. Dass Eltern die Schule engagiert mit gegründet haben, konnte der pensionierte Lehrer Heiner von Schwamen berichten, die Mutter eines Schülers wusste als ehemalige Schülerin, welche Gebäudenischen des Gymnasiums zu ihrer Zeit besonders gemütlich gewesen sind und der Imker am Grünen See, Rolf Wenk, erzählte, wie auch er und sein Bienenvolk vor kurzem vom Hochwasser betroffen waren. Frank Boberg, Leiter des Amtes für Stadtplanung, erläuterte, wie sich die Ziele der Stadtplanung im Laufe der Zeit gewandelt haben und Semra Yildiz-Can war mit ihrem Kollegen Steffen Letmathe extra aus Mettmann angereist, um die neue Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus vorzustellen.

„Haben es Zugezogene schwerer und wie schlagen sie sich durch?“ oder „Wie hängen Alltagsrassismus und Migration zusammen?“ waren Fragen, die ihnen die Gruppe Migration stellte. Viele Schüler der Klasse nahmen diese Fragen auch mit nach Hause zu ihren Eltern.

„Warum wird am Felderhof 2 so eng gebaut?“ wollte die Felderhofer Gruppe von Frank Bogerg außerdem wissen. Und auf die Frage „Wie finden Sie Ratingen-West?“ gab es auf dem Berliner Platz sehr unterschiedliche Antworten. Entstanden sind so sechs kurzweilige Podcasts, die Themen aufgreifen, die nicht nur Menschen in Ratingen-West beschäftigen.

Zu hören sind die Podcasts über die QR-Codes vor Ort oder alle über: https://t1p.de/k17e