Stadt erstattet Strafanzeige gegen Graffiti-Sprayer – Hotline Nr. 550-7011

Ratingen. Anfang Mai teilte die Polizei mit, dass in Homberg zwei mutmaßliche Graffiti-Sprayer festgenommen wurden. Diese Meldung ist auch für die Stadt Ratingen von größtem Interesse, da Parallelen zu zahlreichen Graffiti-Beschädigungen an städtischen Bauwerken aus den letzten Monaten erkannt wurden. Die Stadt will deshalb Strafanzeige gegen Unbekannt erstatten und ist zuversichtlich, dass die Polizei einen oder mehrere Täter ermittelt. In diesem Fall wird die Stadt Schadensersatz verlangen.

Um gegen die sich häufenden Sprayattacken vorzugehen, hatte der Verwaltungsvorstand verfügt, jeden einzelnen Fall beweissicher zu dokumentieren, bevor die Schmierereien an städtischen Bauwerken durch das Amt für Kommunale Dienste wieder entfernt werden – in der Hoffnung, irgendwann Serientäter zu überführen. Dies scheint nun gelungen zu sein. „Wir werden in 65 Fällen Strafanzeige erstatten“, kündigen Umweltdezernent Martin Gentzsch und Ordnungsdezernent Harald Filip an.

Für die Verursacher kann das gegebenenfalls richtig teuer werden. Die Schadenssumme geht in die Tausende.

Ein Zeuge hatte in der Nacht auf den 9. Mai drei Jugendliche dabei beobachtet, wie sie eine Mauer mit Farbe besprüht hatten, und die Polizei verständigt. Kurz danach nahm diese die beiden jungen Männer in Tatortnähe fest. Sie trugen nach Mitteilung der Polizei Spraydosen, Edding-Stifte und Arbeitshandschuhe bei sich.

CDU-Fraktion: Konzept gegen Schmierereien, Vandalismus und Täter

Handlungsbedarf gegen zunehmende Farbschmierereien und Vandalismus in Ratingen sieht auch die CDU-Fraktion: Auch wenn die Stadtverwaltung schon viele Erfolge bei der Beseitigung solcher Schäden zu verzeichnen hat, reiche dies inzwischen nicht mehr aus, um das Stadtbild ordentlich zu halten. In einem Antrag macht die CDU-Fraktion der Stadtverwaltung Vorschläge, die neben der Entfernung der Schmierereien auch eine verstärkte Inanspruchnahme der Täter und Abschreckung beinhaltet.

„An Sitzbänken, historischer Bausubstanz, Wänden, Verkehrsschildern, Spielplätzen, Transformatoren oder Schaltkästen – überall verschandeln Vandalismus und Farbschmierereien das Stadtbild und verursachen Instandsetzungs­kosten in zunehmendem Ausmaß. Alle Stadtteile sind mehr oder weniger betroffen“, so die CDU-Fraktion. Nach Auswertung der CDU-Fraktion gibt es Anzeichen dafür, dass für die überwiegende Zahl der Farbschmierereien offensichtlich nur eine überschaubare Zahl von Tätern verantwortlich ist.

Diese Vorschläge möchte die CDU-Fraktion durch die Stadtverwaltung prüfen lassen: Ratinger Bürger sollten durch Anzeigen von Sachbeschädigungen und Farbschmierereien die Stadt und Polizei unterstützen. Grundsätzlich soll die Stadt bei jeder Art des Vandalismus von städtischem Eigentum bei der Polizei Anzeige erstatten. Auch soll die Möglichkeit der kostenlosen Entfernung durch die Stadt verstärkt öffentlich angeboten werden. Schon heute stellt die Stadt eine Hotline unter der Telefon-Nr. 550-7011 zur Entfernung von Schmierereien an Privatgrundstücken und illegalen Müllhalden zur Verfügung.

Außerdem soll die Stadt Ratingen einen Vorschlag für eine Belohnung für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung eines Täters führen, erarbeiten. Hier gibt es bereits erprobte Verfahren der Justiz, die auch präventiv wirken; Täter können nicht mehr sicher sein, unerkannt zu bleiben. Neben der strafrechtlichen Verfolgung geht es auch darum, Schadensersatzansprüche gegen Täter durchzusetzen; schließlich sollen für die Kosten der Entfernung von Vandalismus nicht die Steuerzahler aufkommen.

Die CDU-Fraktion möchte außerdem wissen, ob bei besonderen Brennpunkten wie Fußgängerunterführungen oder Parkdecks Maßnahmen wie Kameraüberwachung, Observierung und Einsatz von Streetworkern im rechtlich zulässigen Umfang durchgeführt werden können.

Die Stadt Ratingen soll außerdem die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit anderen öffentlichen Trägern wie Kreis, Landesbetrieb Straßen, Rheinbahn und Stadtwerke Ratingen darstellen – schließlich ist auch deren Eigentum häufig betroffen, heißt es in dem Antrag der CDU-Fraktion weiter.

„Wir meinen, dass es Aufgabe von Rat, Verwaltung und Polizeibehörde ist, wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen“, so der Tenor des CDU-Antrages.