Starkregenereignis, Hochwasserschutz, Kellerüberflutung und Rückstau

Bezirksausschuss Tiefenbroich: Die Verwaltung berichtet über die Auswirkungen des Starkregenereignisses sowie über die Investitionen am Sportplatz Sohlstättenstraße.

Tiefenbroich.- Das dominierende Thema im Bezirksausschuss Tiefenbroich war das Hochwasserereignis im vergangenen Juli. Die Verwaltung hat einen ausführlichen Bericht zum Ereignis selbst und zu dem aktuellen Abwasserbeseitigungskonzept abgegeben. Bei einer Sitzungsunterbrechung konnten die Bürger ihre Fragen stellen. „Wir bedanken uns ausdrücklich bei der Verwaltung für diesen differenzierten Bericht. In den letzten Jahren ist durch den Bau von Regenrückhaltebecken für Tiefenbroich schon viel passiert. Beispielsweise gab es keine Überflutungen in der Region Gratenpoet und Jägerhofstraße. Aber jetzt muss besonders beim Hochwasserschutz nachgelegt werden“, so Ina Bisani und Wolfgang Diedrich, Ratsvertreter für Tiefenbroich.

Foto: Jürgen Hillerand

Hochwasserschutz und Abwasserbeseitigung sind zwei sehr komplexe Themen. Das wird bei dem letzten Hochwasserereignis deutlich. Die Regenmassen selbst, die am 14.07.2021 zwischen 15 Uhr und 19:30 Uhr in Tiefenbroich gefallen sind, betrugen ca. 70 mm pro Quadratmeter. Diese Mengen wurden zuverlässig durch natürliche Versickerungsflächen und Regenrückhaltebecken aufgenommen. Im gleichen Zeitraum fiel in Homberg 90 mm pro Quadratmeter Regen. Aber gleichzeitig hat dieses Starkregenereignis die Wassermassen in den Flüssen ansteigen lassen. Die dann auch über die Ufer getreten sind und zum Leidwesen der Anwohner die Keller überflutet haben. Hier muss ein Hochwasserschutzkonzept greifen, das bereits im vergangenen Jahr beauftragt wurde und aktuell mit dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW), der Stadt Düsseldorf und anderen zuständigen Behörden abgestimmt wird. Denn Wasser macht eben nicht an Stadtgrenzen halt.

In diesem Zusammenhang hat die Verwaltung berichtet, dass die Überflutung im Cromford Park noch größeren Schaden für Tiefenbroich abgewendet hat. Deshalb wird als Sofortmaßnahme die Uferböschung der Anger abgeflacht, um die Retentionsfläche zu vergrößern. Auch wenn die Anger bereits einem strengen Hochwasserschutz unterliegt, hat das jüngste Starkregenereignis gezeigt, dass hier noch weiterer Handlungsbedarf besteht. „Wir erwarten für das vierte Quartal einen Maßnahmen- und Zeitplan im Rahmen des Hochwasserschutzkonzeptes für Tiefenbroich. Bis dahin muss man noch einmal genau hinschauen, wo man kurzfristig durch pragmatische Maßnahmen die Überflutungsgefahr minimieren kann. In der nächsten Sitzung des Bezirksausschusses wird ein Vertreter des BRW berichten. Hier erhoffen wir uns weitere Antworten“, erklären Bisani und Diedrich. Ergänzend weist die Verwaltung darauf hin, dass auch Präventionsmaßnahmen von Eigentümern hilfreich sind. Unter der Überschrift „Schutz vor Kellerüberflutungen und Rückstau“ sind ausführliche Informationen zum privaten Schutz auf der Website der Stadt nachzulesen. Denn nur die Summe vieler verschiedener Maßnahmen bietet einen nachhaltigen Schutz vor Hochwasser.

Foto: Jürgen Hillerand

Sportanlage Sohlstättenstraße: Im weiteren Verlauf der Sitzung hat die Verwaltung den aktuellen Planungstand zur Modernisierung der Sportanlage auf der Sohlstättenstraße vorgestellt. Hier bekommt der Fußballplatz im hinteren Teil der Sportanlage einen neuen Naturrasen sowie eine zweistufige 30 Meter lange Stehstufenanlage. Gleich daneben wird eine SoccerBox angelegt. Die Beleuchtung wird auf LED umgestellt. Drei Garagen zur Unterbringung von Pflegegeräten und Material ergänzen die Maßnahmen. Insgesamt werden rund 1,3 Millionen Euro investiert und die Fertigstellung ist bis Ende 2022 vorgesehen. Bei der Planung dieser Anlage wurden auch verschiedene Versickerungsflächen mit geplant als Ergänzungen zu den Regenrückhaltebecken in Tiefenbroich.

Ein anderes Thema war die erweiterte Nutzung der Räumlichkeiten des Mehrgenerationentreffs, denn immer mehr Bürger möchten auch außerhalb der aktuellen Öffnungszeiten diese Location nutzen. Die Verwaltung hat zugesagt, dies zu prüfen. Die Anträge der CDU Fraktion zur Einführung von Tempo 30 auf der Jägerhofstraße sowie zur Schulwegesicherheit wurden aus zeitlichen Gründen in den nächsten Bezirksausschuss verschoben, der bereits im September tagen wird.