Eine Million Euro zur Stärkung der City

Ratingen. Die Stadt Ratingen erhält rund eine Million Euro an Landesfördermitteln aus dem „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen“. Damit sollen Ideen und Konzepte entwickelt werden, wie dem aktuellen Strukturwandel im Einzelhandel begegnet werden kann. Dieser hat sich durch die Corona-Einschränkungen stellenweise verschärft.

Der zunehmende Online-Handel setzt dem stationären Handel seit langem zu, mit Folgen für das Leben in der Stadt. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch beschleunigt, was sich auch in Ratingen durch Geschäftsschließungen und Leerstände bemerkbar macht. Daher hatte die Stadt schnell reagiert, als das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung das entsprechende Sofortprogramm mit einem Gesamtvolumen von 70 Millionen Euro auflegte, und ein Konzept eingereicht, wie durch kreative Ideen und/oder Investitionen die Attraktivität der Innenstadt langfristig erhalten werden kann.

91 Kommunen aus NRW kamen nun in der zweiten Förderrunde zum Zuge, in der insgesamt 29,3 Millionen Euro ausgegeben werden. Sechs Städte erhalten Beträge über eine Million Euro, darunter auch Ratingen. Die Zuwendungen können zum Beispiel zur Anmietung leerstehender Ladenlokale, für Konzepte zur Nachnutzung von Immobilien und für die Beseitigung städtebaulicher Missstände genutzt werden.

Auch in Ratingen steht die Anmietung leerstehender Ladenlokale durch die Stadt Im Fokus des Sofortprogramms. Ein Verfügungsfonds ermöglicht es der Stadt, unter bestimmten Bedingungen als Zwischenmieter zu agieren und auf diese Weise neue Nutzungen zu ermöglichen, die zwar für das städtische Leben attraktiv sind, aber unter normalen Marktbedingungen vielleicht nicht von Beginn an wirtschaftlich wären. Zudem können die Eigentümer von Immobilienkomplexen, die für die Innenstadt größere Bedeutung haben, jedoch von Leerständen betroffen sind (etwa Wallpassage oder Oberstraße 36-42) bei der Entwicklung neuer Konzepte gezielt unterstützt werden.

Die Stadt Ratingen ist mit einem Integrierten Handlungskonzept (INTEK) für eine generationengerechte Stadt bereits seit dem Jahr 2012 an vielen Stellen in der Innenstadt aktiv. Bislang hat die Bezirksregierung Düsseldorf rund 15 Millionen Euro an Investitionszuschüssen für Ratinger Projekte aus Städtebaufördermitteln des Bundes und des Landes NRW bewilligt. „Mit den wichtigen Ergänzungen, die nun das Sofortprogramm ermöglicht, können wir weitere wichtige Impulse für eine zukunftsfähige Innenstadt mit einem attraktiven Geschäftsangebot und einer lebendigen Gastronomie setzen“, sagt Patrick Anders, für die Wirtschaftsförderung zuständiger Interimsdezernent in der Ratinger Stadtverwaltung. „Wir werden gleich nach den Sommerferien ein Strategiepapier zur konkreten Umsetzung des Sofortprogramms vorlegen, das bereits durch ein Fachbüro erarbeitet wird.“